Oratorium

Sa. 18 Uhr: Elias - Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy
Leitung: Domkantor Claus-Erhard Heinrich
Seit Jahrzehnten führt die Kantorei Halberstadt bei den Domfestspielen zusammen mit einem Gastchor ein Oratorium auf. Am 03.06.2023 ist es der Elias von Mendelssohn, ein europäisches Oratorium (in Deutschland entstanden, in England uraufgeführt), das Mendelssohns jüdische Wurzeln in überzeugender Dramatik ausdrückt. Hochaktuelle Themen wie Dürre oder Burnout werden thematisiert. Nicht umsonst ist es das erfolgreichste romantisch-dramatische Oratorium.

2023 musizieren mit der Kantorei Halberstadt (Foto oben): die Domkantorei Stendal und die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck (Foto unten) mit Gästen. Es singen Christina Roterberg (Berlin), Ivonne Fuchs (Stockholm), Patrick Grahl (Leipzig), Andreas Scheibner (Dresden). 

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Das Oratorium wird ermöglicht durch den Förderkreis Musik am Dom Halberstadt e.V. und die Harzsparkasse

Kantorei Halberstadt

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Die Kantorei Halberstadt (Foto ganz oben) vereint ca. 80 Sängerinnen und Sänger. Höhepunkte des Konzertprogramms sind in jedem Jahr die Domfestspiele und das Weihnachtskonzert. Daneben gehört die Gestaltung von Gottesdiensten und weiteren Konzerten zu den Aufgaben der Kantorei. Traditionell ist die Zusammenarbeit mit anderen Chören bei den Domfestspielen wie z. B. mit den Domkantoreien in Magdeburg und Stendal.

Stilistisch erklingen dabei Werke von der Renaissance bis zu Uraufführungen lebender Komponisten, a cappella oder mit Instrumenten, bekannte Oratorien wie Elias und Messias, aber auch Ausgefallenes wie „In convertendo“ von Rameau oder „The apostles“ von Elgar. Es wirken Ensembles für alte Musik (z. B. Telemannisches Collegium Michaelstein) oder Orchester wie die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck oder das Mitteldeutsche Kammerorchester mit. Als Solisten sangen hier z. B. Ute Selbig, Adelheid Vogel, Ivonne Fuchs, Susanne Krumbiegel, Patrick Grahl, Henryk Böhm, Dirk Schmidt oder Thomaskantor Gotthold Schwarz.   

Die Leitung hat Domkantor Kirchenmusikdirektor Claus-Erhard Heinrich  (Foto oben).

Claus-Erhard Heinrich

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Claus-Erhard Heinrich  (Foto oben) wurde 1960 in Frankfurt am Main geboren. Er begann Mathematik zu studieren, wechselte nach dem Zivildienst an die Musikhochschule, wo er Kirchenmusik (u. a. bei Edgar Krapp, Reinhardt Menger, Wolfgang Schäfer), Klavier (Irina Edelstein) und Orchesterdirigieren (Jiri Starek, Rolf Reinhardt) studierte. Ab 1987 war er am Stadttheater Regensburg, ab 1991 am Nationaltheater Mannheim tätig. 1997 wurde er Domkantor in Halberstadt und gleichzeitig Leiter des Kirchenmusikalischen Seminars bis zu dessen Verlegung nach Halle in 2015.

Mit seinen Chören hat er Konzerte u. a. in Paris, Straßburg, Deventer, Malmö oder Worcester gegeben. Orgelkonzerte (auch mit Thomaskantor Gotthold Schwarz, dem Saxophonisten Warnfried Altmann und der Pantomimin Angela Kunze-Beiküfner) führten ihn auf Kirchentage, nach Bélfort (Cathédrale de St. Christophe), Stuttgart (Stiftskirche), Ulm (Münster), Wien (Christuskirche), Bratislava (Evangelische Kirche), Dresden (Kreuzkirche), Warschau (Orgelfestival), Lübeck (St. Marien), Bremen (Dom), Oxford (Christ Church Cathedaral) etc..

Er komponiert, hat bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht, u. a. bei Bruno Uetz. Bei seinen Konzerten spielt Improvisation (auch in Richtung Jazz) eine wichtige Rolle.

Domkantorei Stendal 

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Die Domkantorei Stendal wie sie heute existiert, wurde 1949, also 4 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, von Kirchenmusikdirektor Ernst Otto Göring gegründet. Bereits 1951 kam das erste Oratorium, das Mozart-Requiem, zur Aufführung. Der Domchor fühlt sich seit dieser Zeit bei der

Pflege des Kulturerbes vor allem der Epochen vom Barock bis hin zur Romantik verbunden. Gleichzeitig hat sich der Domchor aber auch ein umfangreiches Repertoire von A­-capella­-Musik erarbeitet, das besonders beim alljährli­chen Serenadenkonzert und zu Weih­nachten zum Tragen kommt. Weite­re Kantoren waren Manfred Schlenker und Horst Lehmann. Die Domkantorei Stendal besteht aus dem Domchor (derzeit  80 Sängerinnen und Sänger) und den vier Kinder- und Jugendgruppen mit nochmal 80 Sän­gern.

Seit 2006 leitet Domkantor Johan­nes Schymalla die Domkantorei Stendal. Der studierte Kirchen-und Schulmusiker widmet sich vor allem dem Chorgesang. Er hat eine große Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut und wagt sich auch an Neues (2015 Uraufführung des Agnus Dei von Tho­mas Cornelius und 2019 Lux in tenebris von Helge Burggrabe).

Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck 

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„Das Orchester ist einer der Leuchttürme im Salzlandkreis.“ Hans-Michael Strube, Vorstandsvorsitzender der Salzlandsparkasse, kommt ins Schwärmen, wenn die Rede von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck ist. Der Klangkörper, 1948 in der Elbestadt gegründet, gehört seitdem zum festen Bestandteil des kulturell-gesellschaftlichen Lebens in Schönebeck und ist zudem weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

 

Neben den zahlreichen Konzerten an ihrem Stammsitz (Dr. Tolberg-Saal in Bad Salzelmen) stehen die 23 Musiker*innen aus 12 Nationen bei jährlich mehr als 115 Gastspielen auf der Bühne. Das Repertoire umfasst dabei die unterschiedlichsten Stilrichtungen - vom Barock bis Romantik, von Operette bis Neuer Musik, von Jazz bis Pop.

 

Die Liste international renommierter Solistinnen und Solisten, die mir der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck konzertiert haben, ist lang. Darunter befinden sich Namen wir Igor Oistrach, Gail Gilmore, Linus Roth, Sofja Gülbadamova, Jelka Weber, Torsten Jänicke oder Zsolt-Tihamér Visontay. 

 

Als „Kultureller Botschafter“ vertrat der Klangkörper Sachsen-Anhalt unter anderem bei Gastspielreisen nach Südafrika, Kuba, Südkorea, Frankreich, Niederlande, Belgien und Portugal.

 

Seit 1997 ist die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Veranstalter des mittlerweile größten Operettenfestivals Deutschlands. Der „Schönebecker Operettensommer“, bei dem das Orchester die Klangfarbe von Beginn an bestimmt, lockt mittlerweile weit mehr als 16.500 Besucher*innen aus dem In- und Ausland an. Das breite Portfolio wird mit dem Musikfest „Klänge im Raum“ des Salzlandkreises komplettiert.

 

Seit 75 Jahren hat sich das Orchester unter mehreren Chefdirigenten, wie Kurt Hennemann, Rolf Stadler oder Stefanos Tsialis, stetig weiter entwickelt. Im Sommer 2013 reichte der GMD Christian Simonis den Stab an den Niederländer Gerard Oskamp weiter, der bis Juli 2019 den Takt vorgab. Neuer Chefdirigent und musikalischer Leiter des Klangkörpers ist seit 1. September 2019 Jan Michael Horstmann. Horstmann hat in seiner bisherigen Karriere viel Entdeckergeist bewiesen. Diesen Kurs setzt er auch aktuell erfolgreich mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie fort. 

 

Mit ihren CD-Aufnahmen, mit zahlreichen Kinder- und Jugendkonzerten, mit ihrem großen Engagement für die Neue Musik in Sachsen-Anhalt und ihrem Musikfest „Klänge im Raum“ unterstreicht die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck immer wieder ihre Bedeutung für die gesamte Region und über die Landesgrenzen hinaus.

Christina Roterberg

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Die Sopranistin Christina Roterberg wurde in Dresden geboren, wo sie auch Gesang studierte. Im renommierten RIAS Kammerchor war sie langjähriges Mitglied, bevor sie sich für eine freischaffende Tätigkeit entschied. Auf der Opernbühne fühlt sich Christina Roterberg gleichermaßen zuhause wie auf dem Konzertpodium. Eine enge Zusammenarbeit pflegt sie zum Berliner Dirigenten Christoph Hagel in Oper wie Konzert. So sang sie mit großem Erfolg u. a. in Hagels „La finta giardiniera“, „Zauberflöte Reloaded“ und „Dancin Carmina“. Ansonsten arbeitet Christina Roterberg regelmäßig beim Leipziger Thomanerchor, am Berliner Konzerthaus und der Berliner Philharmonie, mit dem Händelfestspielorchester und Musikern des Freiburger Barockorchesters. Ihr Repertoire reicht von der Musik der Renaissance bis zur Moderne. Reichliche CD-Einspielungen dokumentieren ihr breitgefächertes Schaffen.


Andreas Scheibner

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Andreas Scheibner, wie viele andere Sänger musikalisch aufgewachsen im Dresdner Kreuzchor, kam nach Engagements in Bautzen (wo er seinen ersten von insgesamt ca. 450 Papagenos sang), Stralsund und Potsdam 1983 an die Staatsoper Dresden. Dort avancierte er innerhalb weniger Jahre zu einem der meistbeschäftigten Solisten mit Haupt- und Titelpartien u.a. in Don Giovanni, Eugen Onegin, Tannhäuser, Tristan, Zauberflöte, Freischütz, Capriccio, Barbier von Sevilla, Cosi fan tutte, Figaros Hochzeit, Orpheus, La Boheme, Schweigsame Frau  und wurde zum "Kammersänger" ernannt.  

Seit 1991 freischaffend mit regelmäßigen Gastauftritten in Dresden entwickelte der Sänger rasch eine umfangreiche  internationale Betätigung als Opern- , Konzert- und Oratoriensänger bei führenden Veranstaltern ( BBC London, RAI Milano, Granada Festival, Teatro Comm. Firenze, Accad. di Santa Cecilia Rom, Staatsoper Wien, Theater an der Wien, Opera Bastille Paris, Philharmonie Liverpool, Kreuzchor, Thomanerchor u.v.a.) und mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Colin Davis, Fabio Luisi, Asher Fisch, Christoph Eschenbach, Luciano Berio, Jörg Peter Weigle, Kyrill Petrenko, Ludwig Güttler, Andreas Reize, Matthias Grünert  u.v.a.   Besondere Hervorhebung verdienen seine Verpflichtungen an die Nationaloper Paris mit dem fulminanten Erfolg seiner Verkörperung Kafkas in der Oper "K" von Philippe Manouri (Russel-Davis), seine Mitwirkung als Wozzeck bei der Israelischen EA der Oper von Alban Berg in Tel Aviv (Asher Fish), welcher eine große Anzahl Wozzeck-Aufführungen in vielen Opernhäusern Frankreichs von 2010-18 folgten.   Bei zahlreichen weiteren Engagements in Brüssel, Valencia, Wiesbaden, Turin, Marseille u.a. trat er in Opern auf wie Fidelio, Tiefland, Pique Dame, Giovanni, Carmen, Gianni Schicchi, Parsival.                                                                                                                                     Neben der Oper gilt Scheibners besondere Vorliebe den Oratorien Bachs, Haydns, Mendelssohns, Brahms´, Dvoraks, dem romantischen dt. Lied und der zeitgenössischen Musik, wobei ihm die jahrzehntelange intensive Verbundenheit zur musica sacra seiner Sächsischen Heimat besonders wertvoll ist.

Patrick Grahl

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Patrick Grahl wurde in Leipzig geboren und war von 1998 bis 2006 Mitglied des Thomanerchores unter Georg Christoph Biller. An der Leipziger Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ studierte er Gesang bei Prof. Berthold Schmid und schloss dort 2016 „mit Auszeichnung“ sein Studium mit dem Meisterklassenexamen ab. Gleichfalls 2016 gewann er den 1. Preis beim XX. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Leipzig. Meisterkurse bei Peter Schreier, Gerd Türk, KS Ileana Cotrubas und Prof. Karl-Peter Kammerlander gaben ihm dabei wichtige Impulse für seine künstlerische Arbeit. 

Seitdem ist er ein viel gefragter Oratorien- und Konzertsänger und gastiert u.a. mit Klangköpern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Dresdner Philharmonie, der NDR Radiophilharmonie, dem Gürzenichorchester Köln sowie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI di Torino und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Hartmut Haenchen, Peter Schreier, Ludwig Güttler, Ton Koopman, Philippe Herreweghe, Andrew Manze, Leopold Hager, Omer Meir Wellber, Stefano Montanari, Giovanni Antonini und Hans-Christoph Rademann. Nach wie vor ist er auch dem Thomanerchor und dem Dresdner Kreuzchor eng verbunden.

Neben seinen zahlreichen Engagements auf der Konzert- und Opernbühne legt Patrick Grahl großen Wert auf kammermusikalische Projekte und Liederabende und tritt dabei vor allem mit den Pianisten Daniel Heide und Klara Hornig in Erscheinung. Bis 2013 war Patrick Grahl Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. 2014 gewann er mit dem Ensemble Barockwerk Ost den 1. Preis des Förderpreises Alte Musik des Saarländischen Rundfunks und der Akademie für Alte Musik im Saarland. Bis 2018 war er zudem Mitglied des Männerquartetts Thios Omilos.

Ivonne Fuchs

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Die deutsch-schwedische Mezzosopranistin Ivonne Fuchs lebt in Stockholm und hat sich
innerhalb weniger Jahre als international gefragte Opern- und Konzertsängerin einen
Namen gemacht. Ivonne Fuchs erhielt ihre erste musikalische Ausbildung am
Landesgymnasium für Musik in Wernigerode. Sie studierte Gesang in Detmold, am Royal
College of Music Stockholm sowie an der University of Opera Stockholm. Nach ihrem
Debut mit der Hauptrolle in Händels Ariodante am Drottningholmer Schlosstheater gab sie
ihr internationales Debut als Waltraute in Wagners die Walküre an der Mailänder Scala
und der Staatsoper Berlin unter Daniel Barenboim und war als Cover für Waltraute in
Wagners Götterdämmerung an der Metropolitan Opera New York engagiert. Auftritte
führten Ivonne Fuchs nach Japan, in die USA und an nahezu alle wichtigen Konzertstätten
in Europa, wo sie mit international bekannten Dirigenten zusammenarbeitet. Als Interpretin
von Bach und Händel ist sie ebenso versiert wie im großen romantischen Fach mit
Werken wie Verdis Requiem, Mendelssohns Elias und Mahlers das Lied von der Erde. Sie
wirkte bei mehreren Uraufführungen von sakralen Werken des schwedischen
Komponisten Sven David Sandström mit. Eine Reihe von Aufnahmen dokumentieren die
Vielseitigkeit der Künstlerin. 2011 erschien die Einspielung von Johann Ludwig Bachs
"Trauermusik" mit der Akademie für Alte Musik unter Hans-Christoph Rademann bei
Harmonia Mundi France, im Jahr 2015 Mahlers Das "Lied von der Erde" bei Capriccio/
Deutschlandfunk. 2016 erschien bei Proprius Sweden eine Einspielung von Benjamin
Brittens ”Songs for Voice & Guitar”, die von internationaler Presse hoch gelobt wurde.
2018 erschien bei DaCapo Records die Ersteinspielung des von Niels W. Gade
komponierten Oratoriums „Erlkönigs Tochter“ in Zusammenarbeit mit Concerto
Copenhagen unter Lars Ulrik Mortensen. Ivonne Fuchs ist eine passionierte Liedsängerin.
Zusammen mit der Pianistin Anna Christensson gewann sie den schwedischen
Liedwettbewerb Ordet & Tonen, seitdem konzertieren das Duo regelmäßig in Schweden
und Deutschland. Im Frühjahr 2023 erscheint bei NAXOS Sweden ihre neue Einspielung
”Tränen von gestern Abend” mit Liedern von Weill, Jennefelt und Korngold.

Festgottesdienst

So. 10 Uhr: Der Gottesdienst nimmt das Oratorium des Vorabends auf. Pfarrer Dr. Torsten Göhler predigt über 1. Könige 19/1 - 8. In dem Text, der bei Mendelssohn Bartholdy eine entscheidende Rolle spielt, geht es um den Burnout des Elias und seine Gottesbegegnung. Zu hören ist eine Arie aus dem Elias mit Judith Thielsen, das ukrainische Vokalensemble Dzvinochki unter der Leitung von Yuliia Petrenko  und Domkantor Claus-Erhard Heinrich an der Orgel (s. oben bei Oratorium)

Vokalensemble Dzvinochki 

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Weiteres zum ukrainischen Vokalensemble Dzvinochki unter der Leitung von Yuliia Petrenko folgt.

Judith Thielsen

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Die Mezzosopranistin Judith Thielsen gehörte von der Spielzeit 17/18 bis zur Spielzeit 22/23 zum Ensemble der Oper Köln. An ihrem Stammhaus war sie seitdem in verschiedensten Fachpartien zu hören. Dazu zählen u.a. Der Tod in Strawinskys »Die Nachtigall«,
Mercédès in »Carmen«, Heilige Margarete in »Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna«, die Titelpartie von Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia«, Tisbe in Rossinis »La Cenerentola«, Ravels »L’enfant et les sortilèges«, Schönbergs »Pierrot lunaire«, Försterin/Eule in Janácˇeks »Das schlaue Füchslein«, Der Trommler in »Der Kaiser von Atlantis«, Charlotte in »Die Soldaten«, Page der Herodias in »Salome«, Fricka in »Die Walküre für Kinder«, 3. Elfe in »Rusalka«, Schöne Helena/Die Dame in dem Offenbach-Pasticcio
»Je suis Jacques« sowie Balkis, Orangenhändlerin in »Barkouf ou un chien au pouvoir«. In der Spielzeit 2017.18 gastierte Judith Thielsen u.a. an der Komischen Oper Berlin in Ravels L’enfant et les Sortilèges und am Theater Basel als Annina in Verdis La Traviata. In der Jahres-Kritikerumfrage 2018 der Zeitschrift »Opernwelt« erhielt sie eine Nennung als
›Bemerkenswerteste Nachwuchskünstlerin‹. Bei den Bregenzer Festspielen gab sie im Sommer 2019 ihr Debüt als Larina in »Eugen Onegin«. 
Des Weiteren gab sie in der Saison 2019.2020 ihr Debüt beim Orchester Les Siècles mit Beethovens 9.Symphonie unter der Leitung von François-Xavier Roth. In der Spielzeit 2020.21 wirkte sie an der Oper Köln als 3. Dame in Mozarts »Die Zauberflöte« , als Angel 2/ Marie in George Benjamins »Written on Skin« und als Marthe in Gounods Faust.
In der Spielzeit 2021.22 folgte u.a. ihr Rollendebüt als Gertrud in „Hänsel und Gretel“ .Des Weiteren war sie in den Wiederaufnahmen des „Ring für Jung und Alt“ u.a. als Fricka zu hören.  
Geplant war auch eine Tournee mit dem Gürzenich Orchester Köln unter der Leitung von François-Xavier Roth von B.A.Zimmermanns „Soldaten“, die leider der Pandemie zum Opfer fiel.
Ab der Spielzeit 23/24 wird Judith Thielsen freischaffend tätig sein. So wird sie u.a. ihr Debüt
beim Enescu Festival in Bukarest, mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra und dem Orchestre National de France geben. Des Weiteren sind Debüts in der Elbphilharmonie und der Philharmonie de Paris unter François-Xavier Roth geplant.

Vor ihrer Zeit im Ensemble der Oper Köln gehörte sie für zwei Spielzeiten dem Internationalen Opernstudio der Oper Köln an und gastierte in der Spielzeit 2013.14 u.a. am Theater Kiel.
Judith Thielsen absolvierte ihr Studium an der HfMT Hamburg bei Prof.Geert Smits. Im Rahmen ihres Studiums wurde sie mehrfach ausgezeichnet und u.a. durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Foto unten von T. Rothwangel.

Der Titan

So. 18 Uhr: Gemeinschaftskonzert von Harzer Sinfoniker und Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode


Gustav Mahler - Lieder eines fahrenden Gesellen
Gustav Mahler - 1. Sinfonie D-Dur „Der Titan“ 
Dirigent: MD Christian Fitzner / Bariton: Juha Koskela


DER TITAN

Gustav Mahler (1860-1911)

 

Lieder eines fahrenden Gesellen

1. Sinfonie D-Dur

  

Gustav Mahlers Lieder haben die Tradition des Genres geradezu gesprengt und ließen damit einen ganz neuen Typ von musikalischer Lyrik entstehen. Zu seinen „Liedern eines fahrenden Gesellen“, musikalische Werke eines jungen Mannes in gleichsam emotionalem Notstand, schrieb er die Texte selbst, als könne ihm die Vertonung von fremder Lyrik nicht das Maß an Unmittelbarkeit und Authentizität bieten, das er in seiner damaligen persönlichen Situation dringend brauchte. „Ich möchte jeden Blutstropfen für sie hingeben“, schrieb Mahler in einem Brief. „Aber ich weiß doch, dass ich fort muss. Ich habe alles dafür getan, aber noch immer zeigt sich mir kein Ausweg.“ Die „anonyme Geliebte“ seiner Briefe ist Johanna Richter, Sopranistin am Kasseler Hoftheater, und Mahler ist zu der Zeit der Zweite Kapellmeister des Hauses, damals gerade 24 Jahre alt und in – vergeblicher – Liebe entbrannt.

Der Liederzyklus des fahrenden Gesellen steht in engem inhaltlichem Zusammenhang zu seiner wenig später entstandenen und wohl auch durch die besagte unglückliche Liebe inspirierten 1. Sinfonie D-Dur. Auf einen programmatischen Inhalt verwies der ursprüngliche Titel „Symphonische Dichtung in zwei Teilen“, für eine Aufführung in Hamburg gab Mahler der Sinfonie den Titel „Titan"; er bezog sich dabei wohl auf Jean Pauls gleichnamigen Roman, ohne diesen freilich musikalisch abzubilden. Einige Jahre später veränderte der Komponist die Struktur des Werks, eliminierte die programmatischen Titel und sprach in einem Brief nur noch von einem „Helden“ der 1. Sinfonie, der in der Zweiten zu Grabe getragen würde.

Seit Beginn der Gemeinschaftskonzerte der Harzer Sinfoniker und des Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode im Jahr 2008 ist Gustav Mahler eines der musikalischen Leitgestirne, dessen originäre Klangwelt in der beeindruckenden Atmosphäre und Akustik des Halberstädter Doms stets zu einem ganz besonderen musikalischen Erlebnis wird.


Juha Koskela

Bariton

Juha Koskela

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Juha Koskela gehört seit 2005 zum Solistenensemble des Nordharzer Städtebundtheaters. Der finnische Bariton absolvierte ein Gesangs- und Schulmusikstudium an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie ein Zusatzstudium für Liedgestaltung bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll an der Karlsruher Musikhochschule. Danach hat er mit dem Finnischen Bass Jaakko Ryhänen weiter Gesang studiert. Der Bariton war Stipendiat verschiedener Stiftungen seines Heimatlandes und Preisträger mehrerer Wettbewerbe. Gastverpflichtungen führten den Sänger an zahlreiche finnische und deutsche Theater, u.a. das Finnische National Theater Helsinki und die Savonlinna Opernfestspiele. 2016 wurde Juha Koskela ”für die hervorragende künstlerische Darbietung des Rigoletto” mit dem Theaterpreis der Fördervereine des Nordharzer Städtebundtheaters geehrt.
 br> Der Bariton erarbeitete sich in den vergangenen Jahren ein umfangreiches Repertoire, das neben interessanten Konzertpartien auch zahlreiche wichtige Opern- und Operetten-Partien einschließt, u.a. Holländer (Der fliegende Holländer), Rigoletto (Rigoletto), Scarpia (Tosca), Jevgeni Onegin (Jevgeni Onegin), Wolfram (Tannhäuser), Rodrigo (Don Carlos), Germont (La Traviata), Renato (Un Ballo in maschera) und Don Giovanni (Don Giovanni).